Für uns Menschen sind der Tod und das Sterben meist Tabuthemen.
Wer möchte schon daran denken, dass der niedliche Hundewelpe, das süße Fohlen oder das verspielte Katzenbaby nur für eine begrenzte Zeit bei einem bleibt?
Doch der Tod gehört zum Leben – genauso wie die Geburt. Leider ist irgendwann die Zeit gekommen, dass auch der geliebte Tierfreund den Weg über die Regenbogenbrücke antreten muss.
An dieser Stelle möchte ich die Botschaft einfügen, die mir Siamkatze Luna in Ihrer letzten Stunde für ihren Mensch anvertraut hat:
Ich danke Dir für die schöne Zeit.
Danke, dass Du auch jetzt bei mir bleibst.
Sei bitte nicht traurig, denn der Tod ist nicht das Ende.
Genau wie die Geburt gehört er zum Leben dazu.
Unsere Tiere bescheren uns ihr Leben lang Freude und als Mensch ist es unsere Verantwortung, sie durch diesen Prozess zu begleiten und sie zu unterstützen – auch wenn es uns schwer fällt. Die Sterbebegleitung ist ein Akt der Liebe.
Ich möchte Dich ermutigen, Dich diesem Prozess mit offenem Herzen hinzugeben und Dich Deinen Emotionen, Ängsten und Glaubenssätzen zu stellen.
Ob eine Euthanasie sinnvoll ist oder nicht, ist ein sehr kontroverses Thema. Der letzte Weg am Lebensende eines geliebten Tieres ist definitiv nicht einfach. Es gibt nicht die eine einzige, erstrebenswerte und perfekte Lösung. Ob natürliche Sterbebegleitung oder Euthanasie: Es gibt keine schwarz-weiße Antwort, sondern zwei Möglichkeiten mit ganz vielen und verschiedenen Facetten: So vielseitig wie das Leben nun mal ist, ist jede Mensch-Tier-Partnerschaft einzigartig und somit ist jede Sterbebegleitung ganz individuell – unabhängig davon, wie das Ende aussieht.
Gerade hier, was das Lebensende betrifft, kann und darf man nicht einfach pauschalisieren. Es muss unbedingt immer von Fall zu Fall gründlich und mit Bedacht abgewogen werden.
Der Mensch ist immer in der Lage für sich zu entscheiden und das ist in Ordnung so. Wenn ein Mensch sterben möchte, gibt es genug Möglichkeiten, auch wenn man ins Ausland wie z. B. in die Schweiz reisen muss.
Dagegen sind die Tiere sind von Menschen abhängig, ihnen ausgeliefert und oft wird für sie entschieden, ohne dass sie gefragt werden. Somit gibt es immer diese große Frage:
Was möchte mein Tier in diesem Moment?
Es machen sich nach dem Tod ihres geliebten Tieres viele Menschen die größten Vorwürfe. Viele sind traumatisiert und kommen nicht der Situation zurecht (siehe unten).
Ein sogenanntes „sanftes Erlösen“ existiert meiner Meinung nach nicht: Eine Euthanasie ist kein „Erlösen“ oder kein „Einschläfern“, denn das Tier schläft nicht ein, sondern es wird getötet. Und das ist nicht rückgängig zu machen. Das ist endgültig und muss also sehr wohlüberlegt sein. Ich habe z. B. hier über T 61 geschrieben, was alles andere als sanft sein kann. 😢
Ob der natürliche Weg oder eine Euthanasie am Lebensende: Die Situation muss immer mit neuem Auge betrachtet werden. Es gibt keinen Leitfaden oder keine Richtlinie: Es muss für das Tier und für seinen Menschen passen.
Für das Umfeld gilt es, das zu respektieren und nicht zu beurteilen oder verurteilen, sich nicht einzumischen und auch nicht zu manipulieren und in eine bestimmte Richtung zu (be)drängen.